Kleingartenverein Simonsmühle e.V.
Tipps für den Garten
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Verfasst am 01.04.2025 um 14:07 Uhr

Hilfsmittel bei Krankheiten und Schädlingen - Jauchen und Auszüge

Hilfsmittel bei Krankheiten und Schädlinge – Jauchen und Auszüge

Allgemein:

Brühe, Auszüge und Tees können aus verschiedenen Pflanzen hergestellt werden, selbst gesammelt, getrocknet oder auch gekauft.

Ein 10 Liter Eimer reicht meistens völlig aus.

Kräutertee erhält man, wenn man die Pflanzen frisch oder getrocknet mit heißen Wasser übergießt und dann einige Zeit ziehen lässt. Lauwarm oder kalt anwenden, nie heiß.

Kräuterbrühe, dafür weicht man die genannte Pflanzenmenge 24 Stunden in Wasser (Regenwasser, wenn man hat) ein und kocht das Ganze dann etwa eine halbe Stunde bei geringer Hitze. Die Brühe muss dann abkühlen und wird dann durchgesiebt.

Kräuterauszüge werden mit frischen oder getrockneten Pflanzen in kalten Wasser angesetzt. Sie dürfen höchstens 3 Tage lang stehen und nicht in Gärung übergehen (wenn doch hat man eine Jauche und kann sie anderweitig benutzen)

Jauchen mit Anwendungsmöglichkeiten:

Brennnessel – Jauche – Insektenabwehr und stärkt die Widerstandskraft der Pflanze

- 1 kg frische Brennnesseln werden mit 10 l Wasser angesetzt

- bei getrockneten reichen 100-200g

- regelmäßig umrühren und dann 10fach mit Wasser verdünnen

- ausbringen im Wurzelbereich oder allgemein auf den Boden, noch stärker verdünnt auch direkt auf die Blätter

Beißende Brennnessel Brühe – Hilfe bei Blattläusen, bitte an das natürliche Gleichgewicht denken und nur im extremen Befall anwenden – ohne Blattläuse keine Marienkäfer 

- gleiche Menge wie oben

- darf nur 12 – 24 Stunden stehen, maximal 3 Tage

- direkt auf die Pflanze sprühen

Beinwell Jauche – Hilfe bei Blattläusen

- 1k frische oder 100-200g getrocknete auf 10 Liter

- darf nur 12 – 24 Stunden stehen, maximal 3 Tage

- direkt auf die Pflanze sprühen

- kann auch mit Brennnessel gemischt werden

Ackerschachtelhalm Brühe – Vorbeugend gegen Pilzerkrankungen, Stärkung gegen Milbenbefall

- 1 kg frische oder 150g getrocknete Pflanzen mit 10l Wasser einweichen

- 24 Stunden einweichen lassen, dann halbe Stunde kochen und durchsieben

- mit 5-facher Menge Wasser verdünnen und bei trockenem, sonnigen Wetter auf die Pflanze spritzen

- wird stark kieselsäurehaltig

- Pflanze kann auch mit Brennnessel gemischt werden

Farnkraut Jauche oder Brühe – gegen Schild-, Schmier- und Blutläuse

- verwendet werden kann Wurmfarn und Adlerfarn

- jeweils 1 kg frische oder 100g getrocknete Pflanzen mit 10 l Wasser ansetzen

- wird unverdünnt als Winterspritzung verwendet

Adlerfarn Jauche – gegen Blattläuse, gegen Schnecken, bei Kaliummangel

- 1 kg frische oder 100g getrocknete Pflanzen mit 10l Wasser

- im Vorfrühling mit 10-facher Menge aufspritzen

- restliches Jahr unverdünnt benutzen

- auf Pflanze und Boden hilft sie gegen Schnecken

- wegen dem hohen Kaligehalt kann sie bei Kaliummangel eingesetzt werden

- auch für den Kompost sinnvoll

Rainfarn Brühe oder Jauche – allgemein gegen Ungeziefer, vor allem aber Erdbeerblütenstecher, Erdbeermilben, Brombeermilben, Himbeerkäfer, Blattwespen, Rost und Mehltau

- 300 – 500 g frische Pflanzen oder 30g getrocknete Pflanzen auf 10l Wasser

- als Jauche, Brühe oder Tee ansetzbar

- im Winter unverdünnt auf die Pflanzen spritzen, im Sommer auf den Boden

- Nachblütenspritzung oder zur Herbstspritzung mit 2-facher Verdünnung spritzen

- Rainfarn Brühe mit Schachtelhalm Tee und 100g Kochsalz hinzufügen – Spritzmittel gegen

  Blattfleckenkrankheit an Tomaten und Kartoffeln

Wermut – Jauche oder -Brühe – Blattläuse, Säulenrost an Johannesbeeren, Brombeermilben, Apfelwickler

- 300-500g frischem Kraut oder 30g getrocknete mit 10 l Wasser vermischen

- im Frühling wird die Jauche unverdünnt aufgesprüht

- im Juni wird es 3fach verdünnt als Tee verwendet – gegen Blattläuse und Apfelwickler

- im Herbst spritz man 2fach verdünnte Brühe gegen Brombeermilben

Tomaten Auszug – gegen Kohlweißlinge

- 2 Handvoll Blätter und ausgebrochene Seitentriebe

- das frische Material wird zerdrückt und zieht in 2-3l Wasser 3 Stunden

- Pflanzenauszug alle 2 Tage mit der Gießkanne über die Kohlpflanzen gießen – zur Flugzeit des

  Kohlweißling

Knoblauch- Zwiebel – Jauche – steigert Abwehrkräfte gegen Pilzkrankheiten vor allem Kartoffeln und Erdbeeren

- 500g von Zwiebeln und Knoblauch mit 10 l Wasser

- vergorene Jauche wird 10fach verdünnt auf Boden und Baumscheiben gießen

- Zwiebeln und Knoblauch kann gemischt oder einzeln verwendet werden

- auch Blätter der schwarzen Johannesbeeren kann man auch untermischen

Zwiebelschalen – Brühe – gegen Milben, Pilzerkrankungen z.B. Braunfäule bei Tomaten und Kartoffeln, Ungeziefer

- 20 – 50g Schalen in 1l Wasser 4-7 Tage ziehen lassen

- Brühe wird gespritzt gegen Milben und Pilzkrankheiten

- Tee wirkt allgemein gegen Ungeziefer

- Teeaufguss besteht aus 75g gehackten Zwiebeln oder Knoblauchzehen und 10l Wasser

- Kann unverdünnt auf Pflanzen und Boden gespritzt werden, hilft gegen Erdbeermilben, andere

  Milben und Pilzkrankheiten

Milch Mischung – Echter Mehltau

- 1 Teil Milch (Rohmilch oder Buttermilch) mit 9 Teilen Wasser mischen

- Direkt auf die befallene Pflanze sprühen – mehrmals die Woche

Natron Mischung – Echter Mehltau

- 1 Päckchen Natron auf 2 l klare Wasser und vermengen die Mixtur mit 20 ml Öl

- Mischung im 2 Wochen Turnus aufsprühen

Backpulver Mischung – Echter Mehltau

- 3 Teelöffel Backpulver, 1 Tropfen Spülmittel, 1l Wasser und 10 ml Öl

- Mischung im 2 Wochen Turnus aufsprühen

Gesteinsmehl – gegen Läuse und vorbeugend gegen Pilzerkrankungen, hält Schnecken fern

- auf taufeuchte Pflanzen streuen (nicht bei windigen und regnerischem Wetter)

- wöchentlich wiederholen, während der Wachstumsphase

- Ring aus Steinmehl um Gurken oder Salatpflanzen gestreut, hält Schnecken fern

- Funktioniert nur bei regnerischem Wetter nicht

Algenkalk – stärkt Widerstandsfähigkeit gegen Insekten und Pilzkrankheiten, insbesondere gegen    

  Schorf, Mehltau, Krautfäule, Kartoffelkäfer, Lauchmotte und Erdflöhe

- wird einfach auf die Blätter gestreut

- nicht bei Pflanzen anwenden, die kalkempfindlich sind (am besten vorher googeln)

Neben verschiedenen anderen Hilfsmitteln, wie Schneckenzäune und ähnliches, ist das absammeln eine Effektive Methode um z.B. Kartoffelkäfer los zu werden. Man muss nur Konsequent dabei sein.

Bei all den Hilfsmitteln darf der Kreislauf der Natur nicht vergessen werden. Die Natur regelt eigentlich alles selbst, man muss sie nur lassen. Trotzdem kann man die Pflanzen unterstützen und mit einfachen Mitteln Abhilfe schaffen.

Findet ihr auch unter Dokumente, falls es sich jemand ausdrucken möchte.